Beschreibung

Der Gnomon oder die Meridianmire ("Mire" ist eine Meridianmarke zur Einstellung des Fernrohres im Meridianrichtung) des ehemaligen Akademieobservatoriums auf dem Rákóczyturm ist kein Denkmal im üblichen Sinn.

Er befindet sich in unmittelbarer Nähe des Fohlenhofes, wurde im Jahre 1821 auf Initiative des Local-Direktors Feldmarschallleutnant Philipp Faber vom Ehrenbreitstein und des Professors für Trigonometrie Major Ludwig Bavini errichtet, stand damals im Sichtverbindung mit dem Observatorium und wurde für den Unterricht der Kadetten in mathematischer Geographie genutzt.

Der Gnomon hat einen aus Ziegel bestehenden Umbau, auf welchem sich ein großer, gemeißelter Steinblock - entsprechend den vier Weltgegenden - befindet, der mit eine achtseitigen Pyramide aus Stein gekrönt ist. An jeder Blockfläche befindet sich eine Vertikal-Sonnenuhr, deren berechnete Schattenlinien von Major Bavini stammen.

Die geografische Position der Pyramidenspitze:
33° 54' 42,28'' östlich Ferro
47° 47' 47,00'' nördliche Breite

Das Observatorium auf dem Rákóczyturm bestand bis zum Jahre 1871, hatte jedoch schon Jahrzehnte vorher seine ursprüngliche Funktion eingebüßt.

Der Gnomon wurde aber dennoch 1889 renoviert und mit einer Gedenktafel versehen:

MERIDIANPUNKT
DES AKADEMIE-OBSERVATORIUMS
AM RÁKÓCZYTHURM
ERRICHTET 1821 VOM LOCAL-DIRECTOR
PHILIPP
FABER VON EHRENBRITSTEIN
K.K. FELDMARSCHALL-LIEUTNANT
GEOGRAPH: LÄNGE VON FERRO: 33° - 54' - 42''
RENOVIRT 1889

Heute ist der Gnomon von hohen Bäumen umsäumt, sodass der Blick zum Rákóczyturm nicht mehr gegeben ist.
1969 wurde er zuletzt vom Wiener Neustädter Denkmalschutzverein restauriert.

Quellen:

Buch "Die Burg zu Wiener Neustadt"

Größe: keine Angabe