• Sliderbild Gruppenfoto MHDK und FBM
  • Sliderbild Ehrenhalle mit Ehrenmal ÖBH, Äußeres Burgtor / Österreichisches Heldendenkmal, 1010 Wien, Wien
  • Sliderbild Enthüllung Gedenktafel "Bernardis-Schmid", 1090 Wien, Wien
  • Sliderbild Enthüllung Gedenktafel "General Spannocchi", 1070 Wien, Wien
  • Sliderbild Fresken Außenseite, Amtsgebäude Stiftgasse, 1070 Wien, Wien
  • Sliderbild Gedenkstein 1967, Fliegerhorst Hinterstoisser, 8740 Zeltweg, Steiermark
  • Sliderbild Gedenkstein zur Hinrichtung ungarischer Widerstandskämpfer, Belgier Kaserne, 8052 Graz, Steiermark
  • Sliderbild Stiftskirche, Stiftskirche, 1070 Wien, Wien
  • Sliderbild Denkmal und Gedenkstein, Windisch Kaserne, 9020 Klagenfurt am Wörthersee, Kärnten
  • Sliderbild Gedenkstein Fliegerschule und Fliegerregiment, Fliegerhorst Hinterstoisser, 8740 Zeltweg, Steiermark
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  • Sliderbild Gedenkstein Jägerbataillon 26 und der Traditionsvereine, Türk Kaserne, 9800 Spittau an der Drau, Kärnten
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  • Sliderbild Erinnerungsdenkmal, Khevenhüller Kaserne, 9020 Klagenfurt am Wörthersee, Kärnten

Windisch-Kaserne

Adresse der Liegenschaft 
Rosenbergstraße 1-3, 9020 Klagenfurt am Wörthersee
Art der Liegenschaft 
Kasernen, Flugplätze, Kommandogebäude
Bezeichnung der Liegenschaft 

Artillerie-Kaserne (1873 - 1918) und Landwehr-Kaserne (1900 - 1918), Jäger-Kaserne (1938 - 1967), Windisch-Kaserne (seit 1967)

Geschichte der Liegenschaft

Nach der Einführung der Allgemeinen Wehrpflicht in Österreich-Ungarn 1868 war es notwendig, die Kasernenbautätigkeit zu intensivieren. In den Landeshauptstädte und im Umkreis davon wurden vornehmlich Unterkünfte für die hier bis zu einem halben Jahr zu bequartierenden Verbände errichtet. Dies erfolgte wie damals aufgrund der bis 1918 geltenden Naturalbequartierungspflicht durch die Stände und Gemeinden auf deren Kosten, das Ärar leistete dafür einen (oft als zu gering empfundenen) Verfügungssatz.

So wurde auch in Klagenfurt von 1873 - 1875 entlang der Völkermarkter Straße eine Artilleriekaserne erbaut. Um 1900 wurde die Anlage durch die Stadt Klagenfurt entlang der Rosenbergstraße um eine Landwehrkaserne ergänzt.

Über die Nutzung der Kaserne nach dem I. Weltkrieg ist nichts bekannt. 1927 vermietete die Stadtgemeinde jedenfalls einen Teil der immer noch in ihrem Besitz befindlichen Kaserne an die Radio-Verkehrs-AG. Der hier installierte Mittelwellensender übertrug das Mittelwellenprogramm des Studios Klagenfurt und wurde erst 1957 abgetragen.

Nach dem Anschluss Österreichs an das nationalsozialistische Deutschland wurde die Liegenschaft durch die Deutsche Wehrmacht eingezogen und in "Jäger-Kaserne" umbenannt. Bis zum Ende der Besatzungszeit 1955 waren hier dann britische Truppen stationiert.

Durch die Stadtgemeinde Klagenfurt wurde ihre Liegenschaft 1951 gegen die Jesuiten-Kaserne und die Reiter-Kaserne eingetauscht, die bereits im Besitz der Republik Österreich waren. Ein noch unbebauter Teil der Jäger-Kaserne wurde schließlich 1960 von der Stadt zurückgekauft.

Ab den 60er-Jahren fanden auch durch das Militär diverse Ausbauvorhaben statt, so wurde 1964 ein neues Wirtschaftsgebäude gebaut (das Anfang der 2000er-Jahre zur Zentralküche Süd erweitert wurde), 1969 wurde ein moderner Garagenbezirk und 1977 eine neue Werkstätte errichtet. Ein besonderes Bauvorhaben war Mitte der 70er-Jahre die Errichtung einer der sechs ortsfesten Stellungskommissionsgebäude mit ihrer typischen Kreuzform. 2010 wurde schließlich der generalsanierte K-Block mit den nach dem Pflichtenheft KASERNE 2020 verkleinerten Zimmern, die alle über eine kleine Nasszelle und ein eigenes WC verfügten, eröffnet.

Quellen

E. Blüml (Hrsg.): Wehrhaftes Kärnten, Das Österreichische Bundesheer in Kärnten von 1955 - 2005, Graz 2005, Typoskript MilKdo K, Aufzeichnungen HR Mag. G. Fritz

Namensgeber der Liegenschaft

Alois Windisch

Alois Windisch wurde am 3. Februar 1892 in Bad Fischau in Niederösterreich als Sohn eines Volksschuldirektors geboren. Er besuchte die k.u.k. Infanterie-Kadettenschule in Wien-Breitensee und absolvierte anschließend die Offiziersausbildung an der Theresianischen Militärakademie in Wiener Neustadt.

Am 18. August 1913 wurde er als Leutnant in die Armee übernommen und zur 9. Kompanie des k.u.k. Infanterie-Regiments "Ernst Ludwig Großherzog von Hessen und bei Rhein" Nr. 14 nach Linz ausgemustert. Mit Beginn des I. Weltkrieges wurde er mit seinem Regiment nach Galizien beordert und mit dem Kommando über seine 9. Kompanie betraut. 1915 erfolgte seine Beförderung zum Oberleutnant, 1917 erhielt er das Kommando über die 10. Kompanie seines Regimentes. Mit dieser Kompanie, die mit Maschinengewehren ausgerüstet war, war er bis zum Kriegsende in Italien eingesetzt.

Für seine Leistungen im Dezember 1917 an der Dolomitenfront wurde er bei der 192. Verleihungszeremonie im Dezember 1925 mit dem Ritterkreuz des Militär-Maria-Theresien-Ordens ausgezeichnet. Hätte die Verleihung noch in der Monarchie stattgefunden, wäre er berechtigt gewesen, unter Ausschluss der sonst üblichen Gebühren, um die Erhebung in den erblichen Freiherrenstand anzusuchen.

Nach Ende des I. Weltkrieges wurde er in das neue Österreichische Bundesheer übernommen. Seit 1934 war er Taktiklehrer für die höheren Offizierslehrgänge in Wien, 1936 wurde er zum Oberst des Generalstabes befördert.

Nach dem Anschluss Österreichs an das Deutsche Reich wurde er wegen seiner offen gezeigten Ablehnung gegenüber dem Nationalsozialismus von den neuen Machthabern als unzuverlässig eingestuft und nicht in den Generalstabsdienst der deutschen Wehrmacht übernommen. Aus diesem Grunde sollte er auch vorzeitig pensioniert werden, durch den Ausbruch des II. Weltkrieges gab es aber dringenden Bedarf an erfahrenen Truppenführern und so wurde er im Dienststand belassen.

Er wurde als Oberst in die Wehrmacht übernommen und mit der Aufstellung des Gebirgsjägerregiments 139 im Wehrkreis XVIII (zuständig für Steiermark, Kärnten, Tirol und Salzburg) betraut. Schon vor dem Überfall auf Polen wurde sein Regiment in die Slowakei verlegt, von wo aus es mit der 4. leichten Division in Polen einmarschierte.

Im März 1940 wurde sein Verband für die Invasion in Dänemark und Norwegen bereitgestellt, wo er zusammen mit der Kriegsmarine bei der Besetzung von Narvik zum Einsatz kam. Für seine Leistungen in Narvik erhielt Windisch im Juni 1940 das Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes. Er war ein für seine Besonnenheit und Fürsorge bei seinen Untergebenen beliebter Kommandant. Nach einer Diskussion über einen von ihm als sinnlos abgelehnten Angriffsbefehl mit dem Kommandanten der 3. Gebirgs-Division beim Angriff auf die Sowjetunion wurde er gar seines Postens enthoben.

Vom März 1942 bis Jänner 1943 war er dann Kommandant eines Kriegsgefangenenlagers im Bezirk Kirowograd. Die Verschlechterung der militärischen Lage zu Ungunsten des Deutschen Reiches und seine altösterreichische Kommandantenerfahrung führten dazu, dass er wieder ein Kommando bekam, diesmal des kroatischen Grenadierregiments 383.

Obwohl er im Juni 1943 zum Generalmajor befördert wurde stand er stets unter misstrauischer Beobachtung und wurde schon im Juli 1943 in die Führerreserve versetzt. Erst Mitte Februar 1944 erhielt er eine vorübergehende Dienstverwendung als stellvertretender Kommandant der 292. Infanterie-Division. Ende Juli 1944 wurde er dann Kommandant der 281. Sicherungs-Division im Raum Polozk und Kurland, im darauffolgenden Oktober übernahm er das Kommando über die 264. Infanterie-Division. Diese Division war seit 1943 in Dalmatien eingesetzt und wurde Anfang Dezember 1944 in einem Kessel bei Knin vernichtet.

Bis zu seiner Gefangennahme Anfang Mai 1945 in der Nähe von Summerau durch amerikanische Truppen war er im Sonderstab der Heeresgruppe F eingesetzt. Die Amerikaner lieferten ihn an die Rote Armee aus, diese überstellte ihn schließlich wegen seiner früheren Verwendung am Balkan im Mai 1946 an Jugoslawien.

Windisch wurde daraufhin in der Strafanstalt Sremska Mitrovica interniert und nach Folter und Entbehrungen in einem unfairen Prozess zu 20 Jahren Kerker verurteilt. In der Berufungsverhandlung wurde die Strafe sogar in eine Todstrafe durch Erschießen umgewandelt. Von da an war er Tag und Nacht gefesselt und nur zur Körperpflege wurden ihm die Handfesseln abgenommen. Das Todesurteil wurde aber anders als bei vielen anderen Gefangenen in Tito-Jugoslawien nie vollstreckt. Gerüchte besagen, dass einer seiner ehemaligen Soldaten aus dem I. Weltkrieg, der mittlerweile ein hochrangiger Partisanenoffizier war, seinem menschlichen und fürsorglichen Kommandanten ein ehrendes Angedenken bewahren wollte und für ihn interveniert hat. Trotzdem verblieb Windisch unter verschärften Bedingungen in der Todeszelle.

Erst am 30. Juni 1952 wurde er nach neuerlichen Vorsprachen seiner Familienangehörigen, seiner ehemaligen Kameraden und des österreichischen Bundespräsidenten Theodor Körner als einer der letzten Kriegsgefangenen von Tito-Jugoslawien entlassen und vom späteren ersten österreichischen Verteidigungsminister Ferdinand Graf am Bahnhof Rosenbach in Kärnten feierlich empfangen. Er starb am 28. Dezember 1958 in Wiener Neustadt an den Spätfolgen der physischen und psychischen Auszehrung seiner Haft.
Alois Windisch war neben Friedrich Franek einer von nur zwei ehemaligen k.u.k. Offizieren, denen sowohl das Ritterkreuz des Maria-Theresien-Ordens als auch das Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes verliehen wurden.

Quelle

https://de.wikipedia.org/wiki/Alois_Windisch