• Sliderbild Gruppenfoto MHDK und FBM
  • Sliderbild Ehrenhalle mit Ehrenmal ÖBH, Äußeres Burgtor / Österreichisches Heldendenkmal, 1010 Wien, Wien
  • Sliderbild Enthüllung Gedenktafel "Bernardis-Schmid", 1090 Wien, Wien
  • Sliderbild Enthüllung Gedenktafel "General Spannocchi", 1070 Wien, Wien
  • Sliderbild Fresken Außenseite, Amtsgebäude Stiftgasse, 1070 Wien, Wien
  • Sliderbild Gedenkstein 1967, Fliegerhorst Hinterstoisser, 8740 Zeltweg, Steiermark
  • Sliderbild Gedenkstein zur Hinrichtung ungarischer Widerstandskämpfer, Belgier Kaserne, 8052 Graz, Steiermark
  • Sliderbild Stiftskirche, Stiftskirche, 1070 Wien, Wien
  • Sliderbild Denkmal und Gedenkstein, Windisch Kaserne, 9020 Klagenfurt am Wörthersee, Kärnten
  • Sliderbild Gedenkstein Fliegerschule und Fliegerregiment, Fliegerhorst Hinterstoisser, 8740 Zeltweg, Steiermark
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  • Sliderbild Gedenkstein Jägerbataillon 26 und der Traditionsvereine, Türk Kaserne, 9800 Spittau an der Drau, Kärnten
  • Sliderbild Soldatenkirche Sel. Engelbert Kolland, Belgier Kaserne, 8052 Graz, Steiermark
  • Sliderbild Militärpfarrkirche des Militärkommandos Wien, Militärkirche St. Johann Nepomuk, 1130 Wien, Wien
  • Sliderbild Erinnerungsdenkmal, Khevenhüller Kaserne, 9020 Klagenfurt am Wörthersee, Kärnten

Waisenhaus-Kaserne

Adresse der Liegenschaft 
Deutenhofenstraße 1, 9020 Klagenfurt
Art der Liegenschaft 
Ehemalige Liegenschaften
Bezeichnung der Liegenschaft 

Waisenhaus-Kaserne (1784 - 1951, 1987 - 2009)

Geschichte der Liegenschaft

Die Waisenhaus-Kaserne war die älteste Kaserne Klagenfurt. Sie wurde ursprünglich 1759 als Bleiweißfabrik errichtet und unter Johann von Thys zur k.k. Feintuchfabrik Thys umgebaut. Ab 1768 diente die Anlage zur Unterbringung von ca. 500 Militärwaisen. Dies erfolgte aber nicht zur Erziehung oder Ausbildung, sondern um sie als Arbeitskraft in der Flachsfabrik einzusetzen. Die schlechten sanitären Verhältnisse und die gnadenlose Ausnutzung durch Arbeitszeiten von mehr als 14 Stunden täglich führten zu einer derart hohen Sterblichkeit, dass das Waisenhaus bereits 1784 wieder stillgelegt wurde. In der Folge wurde das Gebäude erstmals als Kaserne benutzt.

Um 1858 entstand in dem mittlerweile leerstehenden Gebäude eine militärische Zigarettenfabrik, in der etwa 600 Frauen beschäftigt waren. Nach 1866 wurde die Fabrik in die Bahnhofsstraße abgesiedelt und das Gebäude wieder mit Soldaten besiedelt. Bis zum Ende des I. Weltkrieges waren verschiedenste Verbände der alten Armee hier disloziert, die Kaserne wurde dafür auch 1894 / 95 nach Osten erweitert.

Nach dem Zusammenbruch der Monarchie wurde die Kaserne von 1918 - 1920 zuerst von Kärntner Abwehrkämpfern genutzt, danach war die Liegenschaft in Verwendung des ersten Österreichischen Bundesheeres. Mit dem Einmarsch der Deutschen Wehrmacht wurde auch diese Kaserne von den neuen Machthabern übernommen, die die Kaserne 1940 um Kfz-Garagen an der Nordseite erweiterten.

Nach der Befreiung Österreichs wurde die Kaserne von den britischen Besatzungstruppen requiriert. Ab 1951 war beginnt eine gemischte Nutzung der Objekte, u.a. war von 1951-1954 und von 1957-1974 das Bezirksgendarmeriekommando Klagenfurt hier untergebracht, im Nordtrakt befand sich ab 1951 eine Volks-, Haupt- und Sonderschule, es wurden aber Wohnungen vergeben. Die Schulen wurden 1966 von einem Polytechnischen Lehrgang abgelöst, der erst 1987 auszog. In den 50er-Jahren wurde auf einer freien Fläche südlich der Kaserne ein öffentlicher Kindergarten errichtet.

Von den 4 markanten Sendemasten, die während des II. Weltkrieges auf Drahtfunk das Programm des Reichsfunks übertrugen und nach dem Krieg vom Britischen Militärsender verwendet wurden, sind die ersten zwei 1962 abgetragen worden, die beiden anderen dienten bis 1974 als Langwellenantennen für die interne Kommunikation des Österreichischen Bundesheeres.

1987 konnte nach verschiedenen Umbauten die Elektronikwerkstätte des Militärkommandos hier wieder einziehen, die restlichen, nach dem II. Weltkrieg als Wohnungen vermieteten, Teile der Kaserne konnten meist er nach dem Tod der Mieter wieder einer militärischen Nutzung zugeführt werden. So wurden nach und nach die Kaserne zurückgewidmet und zuletzt durch Stabskompanie des Militärkommandos, die Militärstreife, einen ABC-Abwehrzug, die Militärmusik und die erwähnte Elektronikwerkstätte genutzt.

Nach dem Beschluss der Bundesheerreformkommission BH 2010 zur Auflassung von Kleinstandorten wurde die Kaserne 2009 an einen privaten Investor verkauft, der hier eine Wohnhausanlage errichten ließ.

Quellen

E. Blüml (Hrsg.): Wehrhaftes Kärnten, Das Österreichische Bundesheer in Kärnten von 1955 - 2005, Graz 2005; Kasernengeschichte der Waisenhaus-Kaserne, Typoskript, MilKdo K 1967; https://www.unterirdisch-forum.de/index.php?threads/kärnten-ehemalige-kasernen-und-einrichtungen-des-bundesheeres.15354/; https://www.kultur.klagenfurt.at/kultur-a-z/denkmaler/denkmalgeschuetzte-gebaeude/waisenhauskaserne-stabsgebaeude.html