• Sliderbild Soldatenkirche Sel. Engelbert Kolland, Belgier Kaserne, 8052 Graz, Steiermark
  • Sliderbild Militärpfarrkirche des Militärkommandos Wien, Militärkirche St. Johann Nepomuk, 1130 Wien, Wien
  • Sliderbild Erinnerungsdenkmal, Khevenhüller Kaserne, 9020 Klagenfurt am Wörthersee, Kärnten
  • Sliderbild Stiftskirche, Stiftskirche, 1070 Wien, Wien
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  • Sliderbild Gedenkstein Jägerbataillon 26 und der Traditionsvereine, Türk Kaserne, 9800 Spittau an der Drau, Kärnten
  • Sliderbild Gedenkstein Fliegerschule und Fliegerregiment, Fliegerhorst Hinterstoisser, 8740 Zeltweg, Steiermark
  • Sliderbild Denkmal und Gedenkstein, Windisch Kaserne, 9020 Klagenfurt am Wörthersee, Kärnten
  • Sliderbild Fresken Außenseite, Amtsgebäude Stiftgasse, 1070 Wien, Wien
  • Sliderbild Gedenkstein 1967, Fliegerhorst Hinterstoisser, 8740 Zeltweg, Steiermark
  • Sliderbild Gedenkstein zur Hinrichtung ungarischer Widerstandskämpfer, Belgier Kaserne, 8052 Graz, Steiermark
  • Sliderbild Enthüllung Gedenktafel "Bernardis-Schmid", 1090 Wien, Wien
  • Sliderbild Enthüllung Gedenktafel "General Spannocchi", 1070 Wien, Wien
  • Sliderbild Gruppenfoto MHDK und FBM
  • Sliderbild Ehrenhalle mit Ehrenmal ÖBH, Äußeres Burgtor / Österreichisches Heldendenkmal, 1010 Wien, Wien

Turba-Kaserne

Adresse der Liegenschaft 
Carl Vaugoin-Straße 20, 7423 Pinkafeld
Art der Liegenschaft 
Ehemalige Liegenschaften
Bezeichnung der Liegenschaft 

Jäger-Kaserne (1932 - 1967), Turba-Kaserne (1967 - 2013)

Geschichte der Liegenschaft

Nachdem aufgrund der Angliederung von Teilen Westungarns alle ehemaligen Kasernen auf ungarischem Gebiet lagen und daher das Südburgenland über keine militärische Liegenschaft verfügte, fasste der Gemeinderat der Gemeinde Pinkafeld 1926 den Beschluss, dem Ministerium den Bau einer Jägerkaserne vorzuschlagen. Die Grundsteinlegung zum Bau, der durch Heeresminister Vaugoin sehr unterstützt wurde, verzögerte sich allerdings bis 1929. Nach der Fertigstellung 1932 erfolgte der Garnisonswechsel des burgenländischen Feldjägerbataillons Nr. 2 mit dem Bataillonskommando nach Pinkafeld.

Nach dem Anschluss Österreichs an das Deutsche Reich wurde die Kaserne sofort durch die Deutsche Wehrmacht übernommen und diente bis 1941 zur Unterbringung des Schützenregimentes 11, des Gebirgsregimentes 138, sowie des Jägerregimentes 499. Nach deren Abgang an die Front wurde hier 1941 ein Reservelazarett und ab 1944 ein Kriegslazarett eingerichtet.

Nach der Befreiung Österreichs durch die Alliierten 1945 wurde die Kaserne durch russische Verbände (Kosaken) genutzt. Nachdem die Kaserne 1950 großteils geräumt worden war, verblieb bis zum Ende der Besatzungszeit nur eine russische Kommandantur zur Sicherstellung des Dienstes und Aufrechterhaltung der Ordnung an der Demarkationslinie.

Nach dem Abzug der Russen wurde die Kaserne schnell renoviert, denn schon Ende November 1955 erfolgte der Einzug der Truxa-Kompanie der 2. provisorischen Grenzschutzabteilung in die Kaserne. Ein Jahr später wurden auch hierher die ersten Präsenzdiener des neu gegründeten Bundesheeres einberufen. Bereits zehn Tage nach der Einberufung musste ein Teil des Kaderpersonals zur Sicherung der Staatsgrenze nach dem ungarischen Volksaufstand abrücken, während der Rest die Ausbildung der Jungmänner weiterführen musste.

1967 erfolgte die Umbenennung der Jäger-Kaserne in Turba-Kaserne. Durch den Beschluss der Bundesheerreformkommission BH 2010 zur Auflösung kleiner Garnisonen wurden auch die drei Standorte des Jägerbataillon 19 in Güssing zusammengeführt. Nach Fertigstellung des Neubaus der Montecuccoli-Kaserne zur modernsten Kaserne Europas wurde die Turba-Kaserne 2014 an die Stadtgemeinde und einen Wohnbauträger verkauft, inzwischen sind hier ein Gesundheitszentrum und Wohnungen entstanden.

Quellen

Die Garnison Pinkafeld. In: Der Soldat, Nr. 21/09 11 1975; Aufzeichnungen HR Mag. G. Fritz (Projektleitung Neubau Kaserne Güssing); https://de.wikipedia.org/wiki/Turba-Kaserne; https://de.wikipedia.org/wiki/Jägerbataillon_19_(Bundesheer)

Namensgeber der Liegenschaft

Josef Turba

Josef Turba wurde am 13. Mai 1872 in Triest als Sohn eines k.u.k. Postkassiers geboren. Nach dem Besuch der technischen Militärakademie in Wien, wurde er 1892 als Leutnant zum Pionierbataillon Nr. 1 ausgemustert. Nach der Beförderung zum Oberleutnant 1895 wurde er in die k.u.k. Kriegsschule aufgenommen und 1898 dem Generalstab zugeteilt. Danach war er Lehrer für Heerwesen, Militärgeografie und technische Unterrichte in der Korpsoffiziersschule in Wien.

Nach seiner Beförderung zum Major wurde Turba am im Mai 1912 zum Infanterie-Regiment Nr. 82 transferiert, wo er während des I. Weltkrieges als Kommandant des 1. Feldjägerbataillons und zeitweise als Regimentskommandant eingesetzt war. Durch seine Umsicht, Tatkraft und geniale militärische Begabung bewährte er sich als Regimentskommandant in den schweren Stellungskämpfen bei Batkow im Frühsommer 1917 und konnte so die Durchbruchsversuche der Russen abwehren. Nach seiner Ernennung zum Oberst wurde er Kommandant des Infanterie-Regimentes Nr. 83.

Das Rekrutierungsgebiet des k.u.k. Infanterie-Regiments "Freiherr von Schikofsky" Nr. 83 umfasste das Südburgenland. Zu dieser 1883 aufgestellten Einheit, die Standorte in Steinamanger, Komorn und Güns unterhielt, wurden viele Rekruten aus dem Gebiet des damaligen, meist deutschsprachigen, Westungarn einberufen. Turba führte sein Regiment mit besonderer Umsicht und Engagement in der Piave-Schlacht im Juni 1918 und errang trotz schwerster feindlicher Gegenwirkung einen Erfolg. Nach dem Waffenstillstand von Villa Giusti am 3. November 1918 gelang es ihm, seine Einheit der drohenden italienischen Kriegsgefangenschaft zu entziehen und sie ohne größere Verluste in die westungarischen Friedensstandorte zurückzuführen, wo die Demobilisierung erfolgte.

Oberst Turba lebte nach dem I. Weltkrieg in Wien, wo er am 2. Mai 1932 starb.

Quellen

Die Garnison Pinkafeld. In: Der Soldat, Nr. 21/09 11 1975; https://de.wikipedia.org/wiki/Jägerbataillon_19_(Bundesheer)