• Sliderbild Gruppenfoto MHDK und FBM
  • Sliderbild Ehrenhalle mit Ehrenmal ÖBH, Äußeres Burgtor / Österreichisches Heldendenkmal, 1010 Wien, Wien
  • Sliderbild Enthüllung Gedenktafel "Bernardis-Schmid", 1090 Wien, Wien
  • Sliderbild Enthüllung Gedenktafel "General Spannocchi", 1070 Wien, Wien
  • Sliderbild Fresken Außenseite, Amtsgebäude Stiftgasse, 1070 Wien, Wien
  • Sliderbild Gedenkstein 1967, Fliegerhorst Hinterstoisser, 8740 Zeltweg, Steiermark
  • Sliderbild Gedenkstein zur Hinrichtung ungarischer Widerstandskämpfer, Belgier Kaserne, 8052 Graz, Steiermark
  • Sliderbild Stiftskirche, Stiftskirche, 1070 Wien, Wien
  • Sliderbild Denkmal und Gedenkstein, Windisch Kaserne, 9020 Klagenfurt am Wörthersee, Kärnten
  • Sliderbild Gedenkstein Fliegerschule und Fliegerregiment, Fliegerhorst Hinterstoisser, 8740 Zeltweg, Steiermark
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  • Sliderbild Gedenkstein Jägerbataillon 26 und der Traditionsvereine, Türk Kaserne, 9800 Spittau an der Drau, Kärnten
  • Sliderbild Soldatenkirche Sel. Engelbert Kolland, Belgier Kaserne, 8052 Graz, Steiermark
  • Sliderbild Militärpfarrkirche des Militärkommandos Wien, Militärkirche St. Johann Nepomuk, 1130 Wien, Wien
  • Sliderbild Erinnerungsdenkmal, Khevenhüller Kaserne, 9020 Klagenfurt am Wörthersee, Kärnten

Seminarzentrum Seebenstein

Adresse der Liegenschaft 
Alter Postweg 6, 2824 Seebenstein
Art der Liegenschaft 
Sonstige Liegenschaften
Bezeichnung der Liegenschaft 

Seminarzentrum Seebenstein

Geschichte der Liegenschaft

Aufgrund des traurigen Schicksals, welchem die in Kasernen aufwachsenden Soldatentöchter ausgesetzt waren, sowie der allgemeinen Klage über den Mangel an Dienstmägden, gründete Kaiserin Karoline Auguste (die vierte Frau von Kaiser Franz II./I.) 1830 ein Institut, in welchem eheliche Töchter von Militärangehörigen zu Dienstmägden erzogen wurden. Zu diesem Zwecke widmete sie zwei Häuser inkl. der benötigten Einrichtung und dazu gehörigen Obst- und Gemüsegärten in der Wiener Vorstadt Erdberg. Es wurden maximal 40 Mädchen aufgenommen, die beim Eintritt nicht unter vier und nicht über sieben Jahre alt sein durften. Betreut wurden die Kinder von den Erdberger Schulschwestern, einem Zweig der Schulschwestern vom 3. Orden des Hl. Franziskus.

Als Kaiserin Caroline Auguste im Jahr 1873 starb, nahm an ihrer Stelle ihre Schwiegerenkelin Kaiserin Elisabeth das Erziehungsinstitut unter ihren Schutz. Mit einem 1890 gewidmeten höheren Geldbetrag kaufte die Institutsvertretung ein Grundstück in der Gemeinde Seebenstein in Niederösterreich. Das dort errichtete, ursprünglich einstöckige, Wohnhaus diente der Unterbringung der weiblichen Zöglinge während der Sommermonate. 1896 wurden schließlich auch die Gebäude in Wien verkauft und der Erlös zur Erweiterung des Besitzes in Seebenstein und zur ständigen Unterbringung des Institutes in Seebenstein verwendet. Nach der Ermordung von Kaiserin Elisabeths 1898 übernahm Maria Josepha, die Tochter des Königs Georg von Sachsen, die Schirmherrschaft. In dieser Zeit erfolgte auch die Umbenennung in "k.u.k. Mannschaftstöchter-Erziehungsinstitut", die Erziehung und der Unterricht der weiblichen Zöglinge war aber weiterhin den Schulschwestern vom dritten Orden des hl. Franziskus anvertraut.

Von 1918 bis 1939 diente das Haus in Seebenstein den Schulschwestern vom 3. Orden des hl. Franziskus selbst als Kloster. Nach der Auflösung des Klosters 1939 durch die Nationalsozialisten dienen die Gebäude als Erholungsheim für die Potsdamer Kriegsschule. Gleich nach Ende des II. Weltkrieges wurde die Liegenschaft bis 1988 von der Gemeinde Seebenstein als Haushaltungsschule und Kindergarten verwendet. Von 1977 - 1998 war hier auch ein Landwehrlager des LWSR 12 des MilKdo B eingerichtet.

Seit 1998 dient die Carolinenstiftung dem Österreichischen Bundesheer als Erholungs- und Seminarzentrum, es ist hier aber auch ein Leistungszentrum des Heeressportzentrums untergebracht.

Quellen

Beitrag MilKdo NÖ; https://kapuzinergruft.com/kaiserin-karolina-augusta-von-bayern

Namensgeberin der Liegenschaft

Karoline Charlotte Auguste von Bayern

Karoline Charlotte Auguste von Bayern wurde am 8. Februar 1792 in Mannheim geboren. Sie war das vierte von fünf Kindern des nachmaligen König Maximilian I. von Bayern und dessen Frau, Prinzessin Auguste Wilhelmine von Hessen-Darmstadt. Als sie vier Jahre alt war, verstarb ihre Mutter im Alter von nur 30 Jahren. Ihr Vater, der kurz danach wieder heiratete, ließ seinen Kindern eine seinem Rang entsprechende Ausbildung zukommen. Dabei entfaltete Karoline Auguste Talente im Zeichnen und Malen, ihre religiösen Vorstellungen wurden stark durch den Hofprediger beeinflusst. Vor allem dieser Einfluss blieb ihr bis ins hohes Alter erhalten und war die Grundlage für ihr Bestreben, als spätere österreichische Kaiserin "den Kindern und Jugendlichen edle, kluge und wohlmeinende Lehrer und Erzieher zu verschaffen und die Angelegenheiten der christlichen Schulen großmütig zu unterstützen".

Auf Wunsch des - eigentlich evangelischen - Kronprinzen Wilhelm von Württemberg wurde von diesem eine Hochzeit mit der nur 16-jährigen katholischen Prinzessin aus Bayern arrangiert, da er befürchtete, sonst eine durch Napoleon diktierte politische Heirat eingehen zu müssen. Wohlerzogen und fromm willigte sie in die durch die Staatsraison begründete Heirat ein. Kronprinz Wilhelm sagte auch unmittelbar nach der Hochzeit zu ihr: "Wir sind Opfer der Politik". Die Ehe verlief äußerst unglücklich und wurde auch nie vollzogen. Nach dem Tod Napoleons wurde die Ehe geschieden, ein evangelisches Konsistorium erklärte sie 1814 für ungültig, im Jänner 1816 folgte auch die päpstliche Annullierung.

Durch ihren Bruder Kronprinz Ludwig von Bayern wurde eine neuerliche Eheschließung mit dem Haus Österreich eingefädelt. Zur Auswahl standen der verwitwete Bruder von Kaiser Franz I, Großherzog Ferdinand III. von Toskana und der Kaiser selbst. Sie entschied sich schließlich aus staatspolitischen Überlegungen für das Staatsoberhaupt. Die Vermählung fand am 29. Oktober 1816 "per procurationem" in München statt. Die eigentliche Hochzeit mit dem schon dreimal verwitweten Kaiser wurde am 10. November 1816 in Wien gefeiert.
Als Zeichen des Neubeginns nannte sich als Kaiserin ab nun Karoline Auguste. Am 25. September 1825 wurde sie in St. Martinsdom zu Pressburg auch zur Königin von Ungarn gekrönt. Aus diesem Anlass stiftete das Herrscherhaus der Stadt Pressburg eine Pontonbrücke, welche die Stadt mit dem rechten Donauufer verband und den Namen Karolinen-Brücke erhielt.

Das Ehepaar führte eine glückliche Ehe, die jedoch kinderlos blieb. Die Monarchin ging ganz in der Fürsorge für ihren erheblich älteren Mann auf und hielt sich von der Politik fern. Ihr ganzes Interesse galt der sozialen Wohltätigkeit, die ihr den Beinamen "Mutter der Armen" eintrug. Dabei lagen ihr besonders die "(Klein)Kinderbewahranstalten" am Herzen. Es war sicher einer ihrer großen Verdienste, dass nach dem Tod ihres Ehemannes, Kaiser Franz I., diese Idee in der ganzen Donaumonarchie Verbreitung fand. Auch ihr Bruder, König Ludwig I. von Bayern, unterstützte diese Einrichtung in seinem Königreich tatkräftig.

Sie zog nach dem Tod ihres Mannes 1835 nach Salzburg, vor allem, um ihrer Halbschwester Sophie von Bayern, die 1824 Erzherzog Franz Karl geheiratet hatte, nicht in die Quere zu kommen. Franz Karl wäre im Revolutionsjahr 1848 nach dem Thronverzicht von Kaiser Ferdinands I., den Regeln der Dynastie entsprechend auf den Thron nachgerückt, er verzichtete aber auf Anraten seiner ehrgeizen Frau zugunsten ihres damals nur 18-jährigen Sohnes, Franz Joseph.

Die allseits beliebte Kaiserinwitwe starb am 9. Februar 1873 hochbetagt einen Tag nach ihrem 81. Geburtstag. und wurde in der Kapuzinergruft neben ihrem Gemahl und seinen ersten drei Ehefrauen beigesetzt.

Quellen

https://de.wikipedia.org/wiki/Karoline_Auguste_von_Bayern; https://www.sn.at/wiki/Karoline_Auguste_von_Bayern