• Sliderbild Gruppenfoto MHDK und FBM
  • Sliderbild Ehrenhalle mit Ehrenmal ÖBH, Äußeres Burgtor / Österreichisches Heldendenkmal, 1010 Wien, Wien
  • Sliderbild Enthüllung Gedenktafel "Bernardis-Schmid", 1090 Wien, Wien
  • Sliderbild Enthüllung Gedenktafel "General Spannocchi", 1070 Wien, Wien
  • Sliderbild Fresken Außenseite, Amtsgebäude Stiftgasse, 1070 Wien, Wien
  • Sliderbild Gedenkstein 1967, Fliegerhorst Hinterstoisser, 8740 Zeltweg, Steiermark
  • Sliderbild Gedenkstein zur Hinrichtung ungarischer Widerstandskämpfer, Belgier Kaserne, 8052 Graz, Steiermark
  • Sliderbild Stiftskirche, Stiftskirche, 1070 Wien, Wien
  • Sliderbild Denkmal und Gedenkstein, Windisch Kaserne, 9020 Klagenfurt am Wörthersee, Kärnten
  • Sliderbild Gedenkstein Fliegerschule und Fliegerregiment, Fliegerhorst Hinterstoisser, 8740 Zeltweg, Steiermark
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  • Sliderbild Gedenkstein Jägerbataillon 26 und der Traditionsvereine, Türk Kaserne, 9800 Spittau an der Drau, Kärnten
  • Sliderbild Soldatenkirche Sel. Engelbert Kolland, Belgier Kaserne, 8052 Graz, Steiermark
  • Sliderbild Militärpfarrkirche des Militärkommandos Wien, Militärkirche St. Johann Nepomuk, 1130 Wien, Wien
  • Sliderbild Erinnerungsdenkmal, Khevenhüller Kaserne, 9020 Klagenfurt am Wörthersee, Kärnten

Ostarrichi-Kaserne

Adresse der Liegenschaft 
Schönbichl 36, 3300 Amstetten
Art der Liegenschaft 
Kasernen, Flugplätze, Kommandogebäude
Bezeichnung der Liegenschaft 

Ostarrichi-Kaserne (seit 1982)

Geschichte der Liegenschaft

Die Bestrebungen der Gemeinde Amstetten, Garnisonsstadt zu werden, reichen schon in die Zeit der Monarchie zurück. Allerdings waren diese Bemühungen trotz Einschaltung von Erzherzog Franz Salvator von keinem Erfolg gezeichnet, da es innerhalb Österreichs nach damaliger Beurteilung ausreichend Garnisonen gab und neue Garnisonen wegen der langen Marschwege (die Eisenbahn stand ja erst am Anfang) vornehmlich an den Grenzen der Monarchie errichtet wurden.

Die Stadt wurde dann aber im Zuge des I. Weltkrieges trotzdem Garnison, als 1916 eine starke Ersatzkompanie des k.k. Landwehr-Infanterie-Regimentes Nr. 25 hier Quartier bezog. Nach ca. eineinhalb Jahren war durch Verlegung dieser Kompanie die Garnisonierung schon wieder beendet. Von 1915 - 1918 gab es in Hart ostwärts Amstetten auch ein Kriegsgefangenenlager für ca. 9.000 russische, italienische, serbische, rumänische und montenegrinische Kriegsgefangene. Der vom Österreichischen Kameradschaftsbund (ÖKB) 1980 revitalisierte Lagerfriedhof erinnert noch heute daran.

Nach dem Zusammenbruch der Monarchie kam es in Amstetten zur Bildung eines Volkswehrbataillons, das jedoch nach den Bestimmungen des Friedensvertrags von St. Germain 1919 wieder aufgelöst werden musste.

Nach dem 1938 erfolgten Anschluss Österreichs an das Dritte Reich wurde Amstetten erneut Garnisonsstadt. Die deutsche Heeresverwaltung errichtete hier zwei Barackenlager und zusätzlich sechs Offiziers- und Unteroffizierswohnhäuser. Während des II. Weltkriegs waren hier die schwere Artillerieabteilung III/AR109, das Landesschützen-Bataillon XI, das Grenadier-Ersatzbataillon II/130 und die Artillerie-Ersatz- und Ausbildungs-Abteilung 109 stationiert. Weites war Amstetten Sitz eines Teiles des Auffangstabes der Wiener 44. Infanteriedivision (Stalingrad) sowie Durchzugslinie für unzählige Einheiten von und zu den Fronten. 1944 wurde außerdem in einer damaligen Oberschule ein Lazarett eingerichtet. In die nach dem Ende des II. Weltkriegs leerstehenden Baracken zogen obdachlose Familien ein, über eine Einquartierung von Besatzungssoldaten ist nichts bekannt.

Schon bald nach dem Abschluss des Staatsvertrags kam es erneut zu Bemühungen zur Gründung einer Garnison, die allerdings vorerst vergeblich blieben.1968 kam es zur Bildung einer ersten Milizeinheit - der Sicherungskompanie Haag. 1969 wurde das Sicherungsbataillon Amstetten aufgestellt, das in weiterer Folge die Bezeichnung Landwehrbataillon 123 erhielt. Als sich Ende der 70er-Jahre das Raumverteidigungskonzept konkretisierte, bot der Bürgermeister von Amstetten dem BMLV den Bau einer Kaserne im Bereich des Gutes Leithen am Schönbichl an. Man wollte hier auch Waidhofen a.d. Ybbs und Wieselburg zuvorkommen, die sich ebenfalls um den Bau einer Kaserne bemühten.

Die Kaserne sollte nach dem, gerade durch die Architekten Pontiller und Swienty entwickelten, Konzept der Soldatenstadt realisiert werden, von denen nur drei vollständig, d.h. inkl. Kommandogebäude, Wirtschaftsgebäude und Sporthalle, realisiert wurden (Anm.: Neben Amstetten waren das noch Kirchdorf a.d. Krems in Oberösterreich und St Michael in der Steiermark, die Kaserne Bruckneudorf blieb unvollendet, für die beiden Kasernen im Westen - in Innsbruck und Bludesch - wurden die Funktionsgebäude extra entworfen).

Der Spatenstich zur neuen Kaserne erfolgte im Herbst 1979, im April 1982 konnte dann der erste Einrückungstermin des erst kurz vorher neu gegründeten Landwehrstammregiments (LWSR) 35 in die - von Anbeginn aufgrund der nahe gelegenen "Geburtsstätte Österreichs" so benannte - Ostarrichi-Kaserne einrücken (Anm. 2: Auch die anderen Neubaukasernen erhielten keinen Traditionsnamen nach einer berühmten Persönlichkeit. Die Kaserne in Oberösterreich trug bis zu ihrer Auflösung den Namen Kremstal-Kaserne, die Kaserne in der Obersteiermark heißt bis heute Landwehr-Kaserne, die Kaserne in Innsbruck heißt Standschützen-Kaserne und die in Vorarlberg Walgau-Kaserne).

In den folgenden Jahren wurden durch das LWSR 35 die Verteidigungsvorbereitungen nach dem Raumverteidigungskonzept in der so wichtigen Schlüsselzone 35 (im Raum Amstetten zwischen Donau -, Ybbs -und Erlauftal) vorangetrieben. Sowohl die Ausbildung der nötigen Milizverbände als auch das Betreiben und Beüben der Sperrstellungen wurde intensiv geübt. Nach Ende des Kalten Krieges und dem Auslaufen der Spannocchi-Doktrin wurde der Verband 1994 zunächst in Stabsbataillon 3 umbenannt, im Zuge der nächsten Strukturanpassung wurde daraus das Jägerbataillon 12.

Quellen

Beitrag MilKdo NÖ; F. Schweidler: Amstetten - Garnisonsstadt, In: Amstettner Beiträge 1988; Pontiller - Swienty: Von der k.u.k. Kaserne zur Soldatenstadt, Eigenverlag 1981

Namensgebung der Liegenschaft

Die älteste bekannte, schriftliche Nennung des Namens "Ostarrichi" stammt vom 1. November 996 aus einer in Bruchsal ausgefertigten Schenkungs-Urkunde des römisch-deutschen Kaisers Ottos III., die er an den Bischof von Freising, Gottschalk von Hagenau, gerichtet hatte (Die Urkunde ist heute im Bayerischen Hauptstaatsarchiv in München). Die Schenkung umfasste Gebiete "in der im Volksmund Ostarrichi genannten Region" (lat.: regione vulgari vocabulo Ostarrichi) und umfasste eine Region um Neuhofen an der Ybbs ("in loco Niuuanhova dicto"). Neuhofen selbst war wohl ein königlicher Fronhof. Zur Schenkung gehören auch "dreißig in seiner unmittelbaren Umgebung liegende Königshufen mit bebautem und unbebautem Land, mit Wiesen, Weiden, Wäldern, Gebäuden, mit Quellen und Wasserläufen, mit Jagden, Bienenweiden, Fischwässern, Mühlen, mit beweglichem und unbeweglichem Gut, mit Wegen und unwegsamen Land, mit Ausgängen und Eingängen, mit erzielten und noch zu erzielenden Erträgen und mit allem, was nach Recht und Gesetz zu diesen Hufen gehört …".

Die Markgrafschaft Ostarrichi umfasste wenige Jahrzehnte nach der Jahrtausendwende auch weitere Gebiete oberhalb und unterhalb der Enns. 1156 wurde die Mark Österreich vom Herzogtum Baiern abgetrennt, selbst zum Herzogtum erhoben und somit reichsunmittelbar und mit dem Privilegium minus ausgestattet.

Ursprünglich bezeichnete der Name "Ostarrichi" im 10. Jahrhundert eine Region im Herrschaftsgebiet der babenbergischen Markgrafen im Herzogtum Baiern im Südosten des Ostfränkischen Reiches. Der Name hat schon früher existiert und bedeutete "östlich gelegener Herrschaftsbereich" oder "Ostreich". In dieser Bedeutung findet sich Ostarrichi beispielsweise im Evangelienbuch des Otfrid von Weißenburgs vom Jahr 870, in Bezug auf das fränkische Ostreich. In der auf Latein verfassten Ostarrichi-Urkunde werden vier nicht lateinische Wörter erwähnt (Ostarrichi, Niuuanhova, hoba, zidalweidun), von denen die drei letzten eindeutig altbairisch sind. Dies ist ein Indiz dafür, dass auch der Name Ostarrichi altbairischen Ursprungs ist. Als volkssprachliche Übersetzung gilt es für den in lateinischen Texten verwendete Begriff "Marchia orientalis" (Östliche Mark).

Die Kernregionen im ursprünglichen bairischen Siedlungsgebiet westlich der Enns wurden im Gegensatz dazu stets mit dem Wort Gau (althochdeutsch: gewi, bairisch: Gai) bezeichnet (z. B. Attergau, Traungau, Chiemgau, Pongau). Naheliegend ist die Deutung als "Land im Osten". Die Herleitung des Begriffes Austria kann entweder von Austri, dem germanisch-mythologischen Zwerg des Ostens bzw. Austrasien, dem Ostfrankenreich zu erklären sein. Jedenfalls werden im Jahre 1147 in einer Urkunde König Konrads III. die Markgrafen von Österreich als "Austrie marchionibus" bezeichnet. Dieses erstmals im lateinischen Kontext gebrauchte Wort ist nicht lateinischer Herkunft, sondern kann vom altgermanischen *austar- bzw.dem althochdeutschen ôstar- "östlich, im Osten" abgeleitet werden, als Landesbezeichnung wurde die latinisierte Version Austria gebraucht. Alternativ hierzu war bis ins Hochmittelalter umgangssprachlich auch die Übersetzung von Marchia orientalis als Osterland oder Osterlant ("östliches Land" oder "Land im Osten") in Gebrauch. Die Namensgebung wandelte sich allmählich zu Austria; im Privilegium minus wird sie erstmals als Marchia Austrie "Österreichische Mark" genannt.

Im Jahre 1996 wurde anlässlich des Jubiläums die erste urkundliche Erwähnung des Namens Ostarrichi ein Saab-Draken des Österreichischen Bundesheeres in den Farben rot-weiß-rot lackiert. Außerdem zierte der Schriftzug "Ostarrichi 996" die Oberseite des Flugzeugs. Dieses Flugzeug war bei zahlreichen Flugshows bis 2005 das Aushängeschild der Republik Österreich.

Quelle

https://de.wikipedia.org/wiki/Ostarrichi