• Sliderbild Gruppenfoto MHDK und FBM
  • Sliderbild Ehrenhalle mit Ehrenmal ÖBH, Äußeres Burgtor / Österreichisches Heldendenkmal, 1010 Wien, Wien
  • Sliderbild Enthüllung Gedenktafel "Bernardis-Schmid", 1090 Wien, Wien
  • Sliderbild Enthüllung Gedenktafel "General Spannocchi", 1070 Wien, Wien
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  • Sliderbild Gedenkstein 1967, Fliegerhorst Hinterstoisser, 8740 Zeltweg, Steiermark
  • Sliderbild Gedenkstein zur Hinrichtung ungarischer Widerstandskämpfer, Belgier Kaserne, 8052 Graz, Steiermark
  • Sliderbild Stiftskirche, Stiftskirche, 1070 Wien, Wien
  • Sliderbild Denkmal und Gedenkstein, Windisch Kaserne, 9020 Klagenfurt am Wörthersee, Kärnten
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  • Sliderbild Gedenkstein Jägerbataillon 26 und der Traditionsvereine, Türk Kaserne, 9800 Spittau an der Drau, Kärnten
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  • Sliderbild Erinnerungsdenkmal, Khevenhüller Kaserne, 9020 Klagenfurt am Wörthersee, Kärnten

Marc Aurel-Kaserne

Adresse der Liegenschaft 
Hummelstraße 57, 2410 Hainburg an der Donau
Art der Liegenschaft 
Ehemalige Liegenschaften
Bezeichnung der Liegenschaft 

Schloßkaserne (1854 -1955), Marc Aurel-Kaserne (1967 - 2006)

Geschichte der Liegenschaft

Durch seine Grenzlage war Hainburg schon immer von großer militärischer Bedeutung. Es liegt an der ungarischen Pforte und nahe dem strategischen Donauübergang der alten Bernsteinstraße.

Die Geschichte der Hainburger Kaserne begann in der Mitte des 18 Jahrhunderts, als Graf Bethlen am Fuß des Schlossberges anstelle des alten, durch die Osmanen zerstörten Schlosses, ein neues Schloss errichten ließ, welches 1767 von Graf Batthyany vollendet wurde. 1852 verkaufte es der neue Eigentümer, Baron Dietrich, an das Ärar, das nach einer großzügigen Erweiterung ein Kadetteninstitut für 200 Zöglinge einrichtete.

Ab 1854 wurden hier der 11-14-jährige Pioniernachwuchs ausgebildet, die Kadettenschule wurde aber bereits im Zuge der Heeresreform nach dem Ausgleich mit Ungarn 1867 aufgelöst. Doch schon ab 1868 wurde hier wieder Pionierausbildung betrieben, diesmal in Form einer in Tulln und Hainburg dislozierten Offiziersaspirantenschule. 1869 wurde die Bildungseinrichtung erneut in Pionierkadettenschule umbenannt. 1913 folgte die letzte Veränderung durch Angliederung der nun Pionierklassen genannten Ausbildungsgänge in die k.u.k. technische Militärakademie Mödling (der heutigen HTL). Die Schule wurde bis zum Ende des I. Weltkrieg betrieben und wurde im Zuge der Liquidierung der alten Armee geschossen.

1919 wurde die Forderung erhoben, die ehemals militärischen Bildungseinrichtung für eine zivile Schule und für die Jugendwohlfahrt zu nutzen, vorerst wurden aber nur Sozialeinreichungen wie eine Kinderausspeisung einrichtet. Ende 1919 zogen aber wieder Soldaten hier ein - zuerst eines Volkswehrbataillons, ab 1920 das III. Bataillon des Niederösterreichischen Infanterie-Regiments Nr. 1 des neuen Österreichischen Bundesheers. Diese Nutzung änderte sich, trotz wechselnder Truppenkörper, bis zum Anschluss Österreich an das Deutsche Reich 1938 nicht. Neben der Schlosskaserne wurde in dieser Zeit auch die bis 1948 bestehende Jägerkaserne in Hainburg intensiv genutzt.

Nach dem Anschluss Österreichs an das nationalsozialistische Deutschland wurden diese Verbände sofort in die Deutsche Wehrmacht eingegliedert und von hier an die Front geschickt. Nach dem Willen der neuen Machthaber hätte hier ab 1941 eine Reichsdirigentenschule untergebracht werden sollen, dazu kam es aber aufgrund der Kriegsereignisse nicht mehr. In den letzten Kriegstagen wurde die Schlosskaserne noch durch folgenschwere Bombentreffer schwer beschädigt.

Kurz nach Ende des II. Weltkriegs wurde die Kaserne und die Kapelle zunächst von den Einheimischen geplündert. Die nachfolgende Belegung mit russischen Besatzungssoldaten verschlechterte die Situation derart, dass die übende Truppe nach 1955 in Zeltlagern untergebracht werden musste. Da die erwarteten Sanierungs- und Wiederherstellungskosten für das Hauptgebäude zu hoch waren, wurde es 1966 gesprengt. Ab 1967 wurden dann die ehemaligen Nebengebäude instandgesetzt und die Kaserne, diesmal unter dem Namen Marc Aurel-Kaserne, erneut eingeweiht. 1976 wurde schließlich der erhalten gebliebene Uhrturm renoviert.

2006 kam es im Zuge der von der Bundesheerreformkommission BH 2010 beschlossenen Schließung von Kleingarnisonen zur Einstellung der militärischen Nutzung nach mehr als 150 Jahren und zum Verkauf der Liegenschaft.

Quellen

K. Walek und F. Mayer: Die Kasernen Hainburgs, In: Pallasch Nr. 29/2009; https://www.meinbezirk.at/bruck-an-der-leitha/c-lokales/die-marc-aurel-kaserne-im-dornroeschenschlaf_a124954#

Namensgeber der Liegenschaft

Mark Aurel

Mark Aurel (auch Marc Aurel oder Marcus Aurelius) wurde am 26. April 121 in Rom geboren Er stammte aus einer vornehmen Senatorenfamilie, wurde aber auf Anregung Kaiser Hadrians mit siebzehn Jahren von seinem Onkel Antoninus Pius adoptiert. 145 vermählte er sich mit Faustina, der Tochter seines Adoptivvaters. Aus dieser Ehe gingen insgesamt 13 Kinder hervor, die in der Mehrzahl allerdings noch im Kindesalter starben.

Bereits seit 138, also 23 Jahre vor seiner Machtübernahme, wurde er von seinem Adoptivvater auf die Übernahme der Herrschaft vorbereitet. Nach dem Tod Hadrians 161 herrschte Marc Aurel als römischer Kaiser zusammen mit seinem Adoptivbruder Lucius Verus, seit 177 auch mit seinem Sohn Commodus. Als Princeps und Nachfolger seines Adoptivvaters Antoninus Pius nannte er sich selbst Marcus Aurelius Antoninus Augustus.

Mit seiner Regierungszeit endete die Ära der sogenannten Adoptivkaiser, die eine Phase innerer und äußerer Stabilität und Prosperität im Römischen Reich darstellte. Mark Aurel war der letzte von ihnen, denn nach ihm übernahm mit seinem Sohn Commodus ein leiblicher Erbe die Herrscherfunktion.

Innenpolitische Akzente setzte Mark Aurel in Gesetzgebung und Rechtsprechung. So bewirkte er die Erleichterung des Loses von Benachteiligten der damaligen römischen Gesellschaft, vor allem der Sklaven und Frauen. Außergewöhnliche Herausforderungen seiner Regierungszeit waren eine katastrophale Tiberüberschwemmung, die Antoninische Pest und spontane Christenverfolgungen innerhalb des Römischen Reiches. Auch an den Reichsgrenzen musste er nach einer längeren Friedenszeit wieder an mehreren Fronten gegen eindringende Feinde vorgehen. Insbesondere waren der Osten des Reiches durch die Parther, über die Mark Aurels Mitkaiser Lucius Verus triumphierte, und der Donauraum durch diverse Germanen-Stämme bedroht. Sein letztes Lebensjahrzehnt verbrachte Mark Aurel daher vorwiegend in Feldlagern, unter anderem in den Militärlagern Vindobona und Carnuntum. Hier soll er als Philosoph und letzter bedeutender Vertreter der jüngeren Stoa die "Selbstbetrachtungen" verfasst haben, für die er der Nachwelt als Philosophenkaiser in Erinnerung blieb und die mitunter zur Weltliteratur gezählt werden.

Am 3. August 178 brachen Mark Aurel und Commodus zum zweiten Markomannenkrieg auf. Auf diesem Feldzug starb der Kaiser am 17. März 180, entweder laut Aurelius Victor in Vindobona oder, dem Zeitgenossen Tertullian folgend, im Lager Bononia bei Sirmium an einer nicht bekannten Krankheit. Der Leichnam des Kaisers wurde in Rom auf dem Campus Martius verbrannt. Über dem Ort des in der Antike zu einem Denkmal gestalteten Ustrinums erhebt sich heute der Palazzo di Montecitorio.

Quellen

https://de.wikipedia.org/wiki/Mark_Aurel; https://www.geschichtewiki.wien.gv.at/Mark_Aurel