• Sliderbild Gruppenfoto MHDK und FBM
  • Sliderbild Ehrenhalle mit Ehrenmal ÖBH, Äußeres Burgtor / Österreichisches Heldendenkmal, 1010 Wien, Wien
  • Sliderbild Enthüllung Gedenktafel "Bernardis-Schmid", 1090 Wien, Wien
  • Sliderbild Enthüllung Gedenktafel "General Spannocchi", 1070 Wien, Wien
  • Sliderbild Fresken Außenseite, Amtsgebäude Stiftgasse, 1070 Wien, Wien
  • Sliderbild Gedenkstein 1967, Fliegerhorst Hinterstoisser, 8740 Zeltweg, Steiermark
  • Sliderbild Gedenkstein zur Hinrichtung ungarischer Widerstandskämpfer, Belgier Kaserne, 8052 Graz, Steiermark
  • Sliderbild Stiftskirche, Stiftskirche, 1070 Wien, Wien
  • Sliderbild Denkmal und Gedenkstein, Windisch Kaserne, 9020 Klagenfurt am Wörthersee, Kärnten
  • Sliderbild Gedenkstein Fliegerschule und Fliegerregiment, Fliegerhorst Hinterstoisser, 8740 Zeltweg, Steiermark
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  • Sliderbild Gedenkstein Jägerbataillon 26 und der Traditionsvereine, Türk Kaserne, 9800 Spittau an der Drau, Kärnten
  • Sliderbild Soldatenkirche Sel. Engelbert Kolland, Belgier Kaserne, 8052 Graz, Steiermark
  • Sliderbild Militärpfarrkirche des Militärkommandos Wien, Militärkirche St. Johann Nepomuk, 1130 Wien, Wien
  • Sliderbild Erinnerungsdenkmal, Khevenhüller Kaserne, 9020 Klagenfurt am Wörthersee, Kärnten

Kommandogebäude Riedenburg

Adresse der Liegenschaft 
Neutorstraße 25, 5020 Salzburg
Art der Liegenschaft 
Ehemalige Liegenschaften
Bezeichnung der Liegenschaft 

Artillerie-Kaserne (1891 - 1918), Riedenburg-Kaserne (1918 - 1947 und 1955 - 1991), Camp Juda (1947 - 1949), Camp Riedenburg (1949 - 1955), Kommandogebäude Riedenburg (1991 bis zum Verkauf 2012)

Geschichte und Namensgebung der Liegenschaft

Das Gebiet hinter dem Mönchsberg wurde bereits seit dem 16. Jahrhunderts als Übungsgelände und Exerzierplatz für das fürsterzbischöfliche Militär genutzt. 1730 errichtete die "Landschaft" (Anm.: Wäre mit der heutigen Landesregierung vergleichbar) fünf Holzbaracken für durchmarschierende kaiserliche Truppen. Diese Baracken waren aber bereits sechs Jahre später so baufällig, dass auf Vorschlag des Landschaftsbauamts zwei neue hölzerne, auf gemauerten Fundamenten stehende, Gebäude für 600 Mann und 230 Pferde gebaut wurden. Östlich der Baracken befand sich ein Exerzierplatz mit einer Marketenderhütte und einem Wachlokal, das auch als Krankenrevier diente. Die Baracken und der Exerzierplatz waren aber nicht ständig von Soldaten genutzt, sie dienten auch als Depot für diverse landwirtschaftliche Produkte oder als Holzlagerplatz.

Im Zuge der Auflösung der Landschaft übernahm 1811 das Kameralärar die Gebäude und überließ sie dem Militär zur unentgeltlichen Nutzung. Von 1816 bis 1819 dienten sie als Verpflegungsmagazin und zeitweilig als Sommerquartier für Mannschaft, Rekruten und Urlauber.

Um die Bürger von der lästigen Pflicht der Bequartierung in Privathäusern zu befreien, stimmte der Magistrat 1831 zu, in den Riedenburgbaracken bis zu 1.000 Mann unterzubringen. 1852 wurde das Almhütterhaus, die Marketenderei (1651 gebaut, 1720 erweitert) und die dazugehörige Baracke adaptiert und als "Cavalerie-Quasicaserne" genutzt. 1853 wurde in einem neuerlichen Schreiben um die Genehmigung der Einquartierung von 146 Offizieren, 4.871 Mann, 252 Pferden und 14 Wagen ersucht.

Es dauerte aber mehr drei Jahrzehnte, bis ein Neubau letztendlich beschlossen wurde. Den Ausschlag dafür gab letztlich die - wegen Baufälligkeit verfügte - Auflassung der Kaserne auf der Festung Hohensalzburg. Nach Beilegung der Kompetenzstreitigkeiten über die Finanzierung und die einzuquartierenden Truppengattungen (Kavallerie oder Artillerie) wurde 1888 mit den Bauarbeiten für eine Artilleriekaserne begonnen, die 1891 abgeschlossen werden konnten. Das k.k. Militärärar einigte sich danach mit der Stadtgemeinde auf einen 25-jährigen Pachtvertrag zur Nutzung der Kaserne.

Nach Ende des I. Weltkrieges wurde die Kaserne ab 1920 durch das neu aufgestellte Österreichische Bundesheer genutzt. Im Zug der Gründung der Festspiele wurde die Kaserne dann 1923 im Rahmen einer Liegenschaftstransaktion zwischen der Stadt Salzburg und dem Bund zugunsten der Hofstall-Kaserne eingetauscht. Auch nach dem Anschluss Österreichs an das nationalsozialistische Deutschland blieben die Gebäude in militärischer Verwendung und wurden durch die deutsche Wehrmacht genutzt.

Da die Kaserne bei den Bombardements durch die Alliierten als einzige in Salzburg unbeschädigt blieb, wurde sie nach dem kampflosen Einmarsch der Amerikaner von den USFA (United States Forces in Austria) beschlagnahmt. Ab Juni 1945 wurde hier von der "International Refugees Organisation" (IRO) ein Flüchtlingslager für jüdische DP (Displaced Persons) betrieben, die in die USA oder nach Palästina ausreisen wollten. Daher wurde die Kaserne von 1947 bis 1949 auch als "Camp Juda" bezeichnet. Nach der Räumung durch die DP wurde die Kaserne ab 1949 von den USFA selbst übernommen und fortan als "Camp Riedenburg" bezeichnet. Im Wesentlichen waren hier eine Militärpolizeikompanie, ein "PX-House" und ein Hilfslazarett untergebracht. Dafür wurden an die Geschützremise zwei Flügel angebaut und diese zum Küchen- und Aufenthaltsgebäude umgestaltet, die massive Kfz-Halle wurde für das "PX-House" verwendet und im ehemaligen Küchen-, Turn- und Badehaus wurde ein Kino eingerichtet. Aus der Reithalle wurde schließlich eine Sporthalle für Basketball- und Boxveranstaltungen. In den alten Stallungen wurden der Motorpool der USFA und eine Schule für die Kinder aller in Salzburg stationierten Besatzungsangehörigen etabliert. Weiters wurden eine Kapelle und einige Bürogebäude eingerichtet. Schon 1948 wurde in der ehemaligen Kommandantenvilla der Jazz-Club "Royal Roost" eröffnet.

Gleich nach Wiedererlangung der Souveränität Österreichs wurde die Kaserne durch die Gendarmerieschule Tirol II aus Kufstein besiedelt. Bei einem Besuch von Bundeskanzler Ing. Julius Raab in der Kaserne bestimmte dieser spontan die Teilung zwischen ziviler und militärischer Nutzung. Daher wurden bereits damals die Turnhalle und der Kindergarten von der Kaserne abgetrennt und öffentlichen Zwecken gewidmet, auch wurden von der der Salzburger Landesregierung mehrere Mannschaftsgebäude an einen gewerblichen Betrieb verpachtet.

Nach der Absiedlung des 1963 hier gegründeten Militärkommandos Salzburg in die Schwarzenberg-Kaserne wurde, die seit 1991 "Kommandogebäude Riedenburg" heißende, Liegenschaft 2012 an eine Wohnbaugesellschaft verkauft.

Quellen

Beitrag MilKdo S; Obst F. Schmied Die Riedenburg-Kaserne, Typoskript, Salzburger Militärgeschichte Teil III, 1986; https://de.wikipedia.org/wiki/Riedenburgkaserne