• Sliderbild Gruppenfoto MHDK und FBM
  • Sliderbild Ehrenhalle mit Ehrenmal ÖBH, Äußeres Burgtor / Österreichisches Heldendenkmal, 1010 Wien, Wien
  • Sliderbild Enthüllung Gedenktafel "Bernardis-Schmid", 1090 Wien, Wien
  • Sliderbild Enthüllung Gedenktafel "General Spannocchi", 1070 Wien, Wien
  • Sliderbild Fresken Außenseite, Amtsgebäude Stiftgasse, 1070 Wien, Wien
  • Sliderbild Gedenkstein 1967, Fliegerhorst Hinterstoisser, 8740 Zeltweg, Steiermark
  • Sliderbild Gedenkstein zur Hinrichtung ungarischer Widerstandskämpfer, Belgier Kaserne, 8052 Graz, Steiermark
  • Sliderbild Stiftskirche, Stiftskirche, 1070 Wien, Wien
  • Sliderbild Denkmal und Gedenkstein, Windisch Kaserne, 9020 Klagenfurt am Wörthersee, Kärnten
  • Sliderbild Gedenkstein Fliegerschule und Fliegerregiment, Fliegerhorst Hinterstoisser, 8740 Zeltweg, Steiermark
  • Sliderbild
  • Sliderbild Gedenkstein Jägerbataillon 26 und der Traditionsvereine, Türk Kaserne, 9800 Spittau an der Drau, Kärnten
  • Sliderbild Soldatenkirche Sel. Engelbert Kolland, Belgier Kaserne, 8052 Graz, Steiermark
  • Sliderbild Militärpfarrkirche des Militärkommandos Wien, Militärkirche St. Johann Nepomuk, 1130 Wien, Wien
  • Sliderbild Erinnerungsdenkmal, Khevenhüller Kaserne, 9020 Klagenfurt am Wörthersee, Kärnten

Khevenhüller-Kaserne

Adresse der Liegenschaft 
Feldkirchner Straße 280, 9020 Klagenfurt am Wörthersee
Art der Liegenschaft 
Kasernen, Flugplätze, Kommandogebäude
Bezeichnung der Liegenschaft 

SS-Kaserne Lendorf (1941 - 1945), Lendorf-Kaserne (1945 - 1967), Khevenhüller-Kaserne (seit 1967)

Geschichte der Liegenschaft

Unmittelbar nach dem Anschluss Österreichs an das Deutsche Reich wurde mit der Aufrüstung und den Kriegsvorbereitungen begonnen. Das betraf neben Wehrmacht und Luftwaffe auch die Schutzstaffel (SS). In diesem Zusammenhang wurde der SS-Standartenführer Kessler beauftragt, in Österreich die sogenannte SS-Leibstandarte "Der Führer" aufzustellen. Dieser Verband entsprach von der Größe her einem Regiment mit drei Bataillonen. Diese sollten räumlich verteilt in Wien, Graz und Klagenfurt stationiert werden.

Anfangs standen dafür keine Kasernen zur Verfügung, sodass zivile Baulichkeiten umgenutzt werden mussten. Gleichzeitig begann man aber mit der Standortsuche und errichtete in der Folge drei Kasernenanlagen, die noch heute erhalten sind: Die Fasangarten-Kaserne (die heutige Maria-Theresien-Kaserne in Wien), die Kaserne Wetzelsdorf (die heutige Belgier-Kaserne) in Graz und die Lendorf-Kaserne (die heutige Khevenhüller-Kaserne) in Klagenfurt.

In Klagenfurt wurde im Raum der heutigen Katastralgemeinde Waltendorf ein geeignetes Gelände gefunden, der Bau der Kaserne dauerte dann von 1939 bis 1941. Die Anlage entspricht typologisch dem oberbayrischen "Mitterwalder” Prototyp mit ausladendem Dachgebälk, Bruchsteinmauerwerk und Schindeldächern. Der Bau erfolgte beinahe gleichzeitig und offenbar mit den gleichen Plänen wie der Bau der Kaserne in Graz. Wie dort gruppiert sich das Ensemble um das charakteristische, mittig angeordnete Wirtschaftsgebäude mit seinem überdimensionalen Speise- und Festsaal und seitlich angeordneten, einheitlichen Mannschaftsgebäuden. In Klagenfurt wurden auf der anderen Seite des überdimensionalen Antreteplatzes die Nebenbauten und Garagen situiert. Ebenfalls anders als in Graz wurde in Klagenfurt ein eigenes Offizierscasino mit einem weiteren Festsaal errichtet. Neben den militärischen Einrichtungen hinaus wurde auch hier in unmittelbarer Nachbarschaft eine Siedlung mit Wohnhäusern für Unteroffiziere und auf dem Bremsberg eine Siedlung mit Offizierswohnhäusern errichtet. Kriegsbedingt wurden die Kasernengebäude 1943 mit Tarnanstrichen versehen und zwei Luftschutzstollen im Bremsberg geschaffen. Ein dunkler Punkt in der Geschichte ist, dass für die Bauarbeiten der untergeordneten Gebäude und der Luftschutzstollen bis zu 130 Häftlinge aus dem KZ Mauthausen eingesetzt wurden.

Während der NS-Herrschaft herrschte aufgrund der Kriegserfordernisse ein intensiver Ausbildungsbetrieb, fertig ausgebildete Verbände wurden an die Front verlegt und neue Verbände zogen ein. In den letzten drei Kriegsjahren befand sich in der Kaserne mit einer "Junkerschule" auch eine der Kaderschmieden der SS.

Nach dem Ende des II. Weltkrieges bezogen britische Besatzungssoldaten den Standort, nach Abschuss des Staatsvertrages und dem Abzug der Besatzungstruppen wurde die Kaserne der B-Gendarmerie übergeben. Schon ein Jahr später wurde hier mit dem Kärntner Feldjägerbataillon Nr. 25 ein Verband des Österreichischen Bundesheeres stationiert.

1968 wurde eine Garnisonskirche mit einem Begegnungszentrum erbaut, die nicht nur von den Soldaten, die der Militärdiözese angehören, sondern auch von der Bevölkerung aus der nahen Umgebung genutzt wird. Die früheren Wohnhäuser für Offiziere und Unteroffiziere wurde zwischenzeitlich privatisiert. Die Fresken mit den überlebensgroßen Darstellungen von SS-Soldaten und Kriegsszenen im Speisessaal und im Offizierskasino wurden 2007 auf Initiative des damaligen Verteidigungsministers Norbert Darabos durch künstlerisch gestaltete vorgeblendete Glasplatten kontextualisiert und damit entschärft.

Quelle

Beitrag MilKdo K; M. P. Swittalek: Kasernen in Österreich. Baudenkmale und Zeugnisse unserer Vergangenheit. BMLV 2016; Aufzeichnungen HR Mag. G. Fritz; https://de.wikipedia.org/wiki/KZ-Nebenlager_Klagenfurt-Lendorf

Namensgeber der Liegenschaft

Ludwig Andreas von Khevenhüller

Ludwig Andreas von Khevenhüller, Graf von Aichelberg-Frankenburg wurde am 30. November 1683 in Linz geboren und schlug eine militärische Karriere ein. Er kämpfte unter Prinz Eugen im Spanischen Erbfolgekrieg und zeichnete sich in den Schlachten von Peterwardein 1716 und Belgrad 1717 aus, 1723 wurde er zum Generalwachtmeister der Kavallerie ernannt, 1733 wurde er zum Feldmarschallleutnant befördert.

Als in der Schlacht bei Parma Ende Juni 1734 der österreichische Oberbefehlshaber, Generalfeldmarschall Mercy, fiel, wurde ihm bis zum Eintreffen von Feldmarschall Königsegg das Oberkommando der Armee in Italien übertragen. 1736 wurde Khevenhüller dann auf Empfehlung des Prinzen Eugen selbst zum Feldmarschall ernannt. Bereits kurz darauf bewährte er sich im Russisch-Österreichischen Krieg gegen die Osmanen in der Schlacht von Radojevatz.

Im Österreichischen Erbfolgekrieg erreichte Khevenhüller seine größten Erfolge. Als Oberkommandierender der Armee an der Donau vertrieb er nicht nur innerhalb weniger Tage die französischen und bayrischen Truppen aus Österreich, sondern fiel zudem in Bayern ein und eroberte München. Im Sommer 1742 musste er sich zwar zurückziehen, im folgenden Feldzug unter dem Oberkommando des Prinzen Karl Alexander von Lothringen eroberte er das südliche Bayern aber wieder zurück. Bei seiner Rückkehr nach Wien nahm ihm Kaiserin Maria Theresia in den Orden vom Goldenen Vlies auf, bald darauf starb er aber unerwartet am 26. Jänner 1744 mit 61 Jahren in Wien.

Durch seine Erfolge bei der Schlacht um Peterwardein durfte er Kaiser Karl VI. die Meldung über den Sieg gegen die Osmanen persönlich überbringen. Das Infanterie-Regiment Nr. 7 erhielt in weiterer Folge den Namen "Khevenhüller" und wurde später zum "Kärntner Hausregiment".

Quellen

Beitrag MilKdo K; https://de.wikipedia.org/wiki/Ludwig_Andreas_von_Khevenhüller