• Sliderbild Gruppenfoto MHDK und FBM
  • Sliderbild Ehrenhalle mit Ehrenmal ÖBH, Äußeres Burgtor / Österreichisches Heldendenkmal, 1010 Wien, Wien
  • Sliderbild Enthüllung Gedenktafel "Bernardis-Schmid", 1090 Wien, Wien
  • Sliderbild Enthüllung Gedenktafel "General Spannocchi", 1070 Wien, Wien
  • Sliderbild Fresken Außenseite, Amtsgebäude Stiftgasse, 1070 Wien, Wien
  • Sliderbild Gedenkstein 1967, Fliegerhorst Hinterstoisser, 8740 Zeltweg, Steiermark
  • Sliderbild Gedenkstein zur Hinrichtung ungarischer Widerstandskämpfer, Belgier Kaserne, 8052 Graz, Steiermark
  • Sliderbild Stiftskirche, Stiftskirche, 1070 Wien, Wien
  • Sliderbild Denkmal und Gedenkstein, Windisch Kaserne, 9020 Klagenfurt am Wörthersee, Kärnten
  • Sliderbild Gedenkstein Fliegerschule und Fliegerregiment, Fliegerhorst Hinterstoisser, 8740 Zeltweg, Steiermark
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  • Sliderbild Gedenkstein Jägerbataillon 26 und der Traditionsvereine, Türk Kaserne, 9800 Spittau an der Drau, Kärnten
  • Sliderbild Soldatenkirche Sel. Engelbert Kolland, Belgier Kaserne, 8052 Graz, Steiermark
  • Sliderbild Militärpfarrkirche des Militärkommandos Wien, Militärkirche St. Johann Nepomuk, 1130 Wien, Wien
  • Sliderbild Erinnerungsdenkmal, Khevenhüller Kaserne, 9020 Klagenfurt am Wörthersee, Kärnten

Hummel-Kaserne

Adresse der Liegenschaft 
Peter-Rosegger-Straße 36, 8053 Graz
Art der Liegenschaft 
Ehemalige Liegenschaften
Bezeichnung der Liegenschaft 

Rosegger-Kaserne (1918 - 1938, 1955 - 1967), Heeresnebenzeugamt (1938 - 1955), Hummel-Kaserne (1967 - 2011)

Geschichte der Liegenschaft

Das Areal wurde seit 1821 als Munitions- und Fuhrwerksdepot genutzt, 1899 diente es u.a. als Depot für die Trainfuhrwerke und Pferdeausrüstung des bosnisch-herzegowinischen Infanterie-Regiments Nr. 2. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts wurde der markante Zentralbau mit dem kleinen aufgesetzten Glockentürmchen und der im Osten gelegene Bau mit den beiden Rampen (einst Tapeziererwerkstatt, später Heizhaus) errichtet.

Nach dem I. Weltkrieg nutzte das neue Österreichische Bundesheer das Kasernengelände nur zum Teil, nicht gebrauchte Gebäude wurden an Private und Firmen vermietet. Als Namen für die Liegenschaft bürgerte sich nach der davor verlaufenden Straße Rosegger-Kaserne ein.

Nach dem Anschluss Österreichs an das Dritte Reich 1938 übernahm die Deutsche Wehrmacht die Kaserne und errichtete hier 1940 die beiden flankierenden Bauten. Von 1942 bis zum Kriegsende 1945 wurde die Liegenschaft als Heeresnebenzeugamt Graz genutzt. Danach befand sich hier bis 1948 ein Stützpunkt der britischen Armee, darauffolgend wurde das Gelände Teil der Kfz-Außenstelle Graz, die zur Hinterstellung von Heeresfahrzeugen der Alliierten diente, die nach deren Abzug dem neuen Bundesheer überlassen werden sollten. Da man dazu aber nicht alle Objekte benötigte, wurden wieder einige zivile Firmen eingemietet.

1957 begann die Belegung mit Truppen des neuen Bundesheeres und es zogen die sogenannten Gruppenversorgungstruppen hier ein, aus denen 1962 das Versorgungsregiment 2 entstand. 1981 wurden Teilen des Versorgungsregiment 2 in die Gablenz-Kaserne verlegt, in der Hummel-Kaserne verblieb nur die Werkstattkompanie.

Im Verlauf der Jahre wurden viele Umbauten, aber auch Neubauten von Mannschaftsunterkünften und Lagerhallen vorgenommen. Zu den unterschiedlichen Nutzern über die Jahre gehörten auch das Heerespersonal- und das Heeresgebührenamt. Zuletzt nutzte nur noch das Heereslogistikzentrum Graz die Kaserne. Nach der Schließung 2011 kam es 2014 zum Verkauf, mittlerweile wurden die militärischen Gebäude abgerissen und stattdessen Wohnbauten errichtet.

Quellen

W. Steinböck (Hrsg.): Graz als Garnison, 1982; H Eberhart: Geschichte der Hummel-Kaserne, Typoskript o.J.; Festschrift 50 Jahre Garnison Graz, MilKdo St 1995; https://unterirdisch.de/index.php?threads/steiermark-ehemalige-kasernen-und-einrichtungen-des-bundesheeres.15496/

Namensgeber der Liegenschaft

Johann Ludwig Hummel

Johann Ludwig Hummel wurde am 22. Juni 1744 in Reutlingen als Sohn seines gleichnamigen Vaters geboren, welcher seit 1732 im kaiserlichen Cürassier-Regiment "Hohenzollern" in Dienst stand. Nach dem Tod des Vaters 1752 wurde er im Militärstift in Pettau erzogen und kam im April 1760 als Tambour zum Regiment "Prinz Salm-Salm" Nr. 40. Im gleichen Jahr erfolgte seine erste Bewährungsprobe bei der Erstürmung der Festung Glatz. In der Folge machte er alle Gefechte seines Regiments bis zum Friedensschluss 1763 mit.

Danach wurde er mit seinem Regiment nach Bayern und in die Niederlande verlegt und wurde im Oktober 1766 in den Feuergewehrstand übersetzt. Am 1. November 1768 wurde er Corporal, am 11. August 1771 Feldwebel, am 16. September 1776 Regimentsadjutant. Beim Beginn des bairischen Erbfolgekrieges 1778 war er als Lieutenant im Freicorps Woller eingeteilt, am 21. Juli 1778 wurde er zum Oberlieutenant ernannt.

Nach dem Friedensschluss und der Auflösung seines Freicorps wurde er am 1. Juni 1779 wieder in sein früheres Regiment versetzt, um am 1. September 1780 zum Infanterie-Regiment "Terzi" Nr. 16 transferiert zu werden. Am 1. Oktober 1787 wurde er zum Kapitänlieutenant befördert und zeichnete sich im Krieg gegen die Osmanen 1788 - 1790 aus. Im November 1795 wurde er beim Rückzug von Genua so schwer verwundet, dass er fortan zum Dienste im Felde untauglich wurde.

Anfang August 1796 wurde er zur Wiener und nach einigen Tagen zur Marburger Montur-Commission versetzt. Wegen seiner hervorragenden Verdienste vor dem Feind wurde er aber im November 1798 in die deutsche Arcièrenleibgarde versetzt. Im Juni 1801 wurde er dann zum Verpflegsdirector in Istrien und Dalmatien ernannt und zum Major befördert. Bald darauf wurde er zum Generalcommando-Adjutant ernannt und trat im Juli 1806, als Dalmatien an Frankreich abgetreten wurde, das erste Mal in den Ruhestand.

Als im Jahr 1808 die Landwehr in Österreich gebildet wurde, meldete er sich als einer der Ersten und wurde Kommandant des 1. Grazer Landwehrbataillons. Nach ersten großen Übungen mit dem über 1.000 Mann starken Regiment in Eggenberg wurde er nach wenigen Wochen nach Marburg verlegt und dort für Sicherungsdienste eingesetzt. Danach trat er mit seinem Bataillon den Marsch nach Körmend an, wo er glücklich im Lager von Erzherzog Johann eintraf. Schon bald besetzte er mit seinem Bataillon den zur Ortschaft Szabadhegy gehörigen Meierhof Kis-Megyer und widerstand mehr als neun Mal dem Ansturm des weit überlegenen Feindes, was für den Ausgang des Krieges im Nachhinein von entscheidender Bedeutung war.

Von seinem Landwehrbataillon verloren aber fast drei Viertel das Leben, Oberst Hummel und sieben weitere Offiziere, vier Fähnriche und 341 Mann, mit geringen Ausnahmen alle verwundet, gerieten in die Kriegsgefangenschaft.

Die Gefangenen wurden in zwei Teile geteilt, der eine unter französischer, der andere unter bairischer Eskorte, nach Frankreich abgeführt. Der Teil, bei welchem sich Oberst Hummel samt drei weiteren Offizieren und 212 Mann befand wurde unterwegs vom Generalmajor Baron Mesko befreit. Hummel wurde daraufhin Ende August 1809 zum Oberstlieutenant beim innerösterreichischen Cordonsbataillon ernannt. Er kehrte im Januar 1810 mit einem kleinen Häuflein seiner Soldaten nach Graz zurück. Erzherzog Johann hatte ein paar Tage vorher erklärt, dass "die musterhafte Vertheidigung seines Postens und sein ausharrender Muth meiner Armee wesentlich Nutzen geleistet haben, hiermit derselbe sich einer besondern Belohnung allerdings würdig gemacht hat". Hummel wurde vom Ordenscapitel das Ritterkreuz des Militär-Maria-Theresien-Ordens zuerkannt, welches ihm Anfang Mai 1810 auf dem Glacis zu Graz vor der ausgerückten Truppe und in Gegenwart aller in Graz anwesenden Generale und Ritter des Ordens verliehen wurde. Im Mai 1817 wurde er in den erblichen Freiherrnstand erhoben und im April 1821 zum Oberst befördert. 1827 trat er das zweite Mal in den Ruhestand und starb am 18. September 1832 in Graz.

Quellen

https://www.deutsche-biographie.de/sfz35977.html; https://de.wikisource.org/wiki/BLKÖ:Hummel,_Johann_Ludwig_Freiherr