• Sliderbild Gruppenfoto MHDK und FBM
  • Sliderbild Ehrenhalle mit Ehrenmal ÖBH, Äußeres Burgtor / Österreichisches Heldendenkmal, 1010 Wien, Wien
  • Sliderbild Enthüllung Gedenktafel "Bernardis-Schmid", 1090 Wien, Wien
  • Sliderbild Enthüllung Gedenktafel "General Spannocchi", 1070 Wien, Wien
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  • Sliderbild Gedenkstein 1967, Fliegerhorst Hinterstoisser, 8740 Zeltweg, Steiermark
  • Sliderbild Gedenkstein zur Hinrichtung ungarischer Widerstandskämpfer, Belgier Kaserne, 8052 Graz, Steiermark
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  • Sliderbild Erinnerungsdenkmal, Khevenhüller Kaserne, 9020 Klagenfurt am Wörthersee, Kärnten

Amtsgebäude Feldmarschall Conrad

Adresse der Liegenschaft 
Köldererstraße 4, 6020 Innsbruck
Art der Liegenschaft 
Kasernen, Flugplätze, Kommandogebäude
Bezeichnung der Liegenschaft 

Garnisonsspital (1909 - 1918), Conrad-Kaserne (1918 - 1920, 1936 - 1991), Amtsgebäude Feldmarschall Conrad (seit 1991)

Geschichte der Liegenschaft

Das heutige Amtsgebäude Feldmarschall Conrad wurde ursprünglich in den Jahren 1908 - 1909 als Garnisonsspital für die k.u.k. Armee errichtet, die feierliche Übergabe an das damalige Kommando des Korpsbereichs XIV erfolgte im Jahre 1910.

Bereits unmittelbar nach dem I. Weltkrieg erfolgte die Umbenennung in Conrad-Kaserne, 1920 wurde die Kaserne aber dem Land Tirol für Wohnzwecke übergeben. Erst im Zuge der Vergrößerung des Bundesheeres der 1. Republik wurde die Kaserne ab 1936 teilweise wieder von der Heeresverwaltung übernommen, u.a. war hier bis 1938 das Telegraphenbataillon Nr. 6 untergebracht.

Gleich nach dem Anschluss Österreichs an das Dritte Reich wurde die Liegenschaft von der Deutschen Wehrmacht übernommen, nach Ende des II. Weltkrieges bezogen hier französische Besatzungstruppen Quartier.

Nach der Wiedererrichtung Österreichs wurde die Kaserne wieder für eine Telegraphen- und eine Panzerjägerkompanie genutzt, mit der Brigadesanitätsabteilung 6 wurde hier auch rasch wieder ein Sanitätselement etabliert. 1970 wurde die Heeressanitätsanstalt Innsbruck, das spätere Militärspital 2, gegründet und in einem vom Grund auf renovierten Gebäude angesiedelt.

Mitte der 70er-Jahre wurde auf dem Kasernenareal dann eine neues Stellungsgebäude nach dem Muster der fünf weiteren in Österreich errichteten, baugleichen Objekte gebaut, in den 90er-Jahren kam noch ein Neubau für die Militärmusik Tirol dazu.

Quelle

Beitrag MilKdo T; Die Geschichte der Conrad-Kaserne, Typoskript, o.A. o.J.; Aufzeichnungen HR Mag. G. Fritz

Namensgeber der Liegenschaft

Franz Xaver Josef Conrad von Hötzendorf

Franz Xaver Josef Conrad von Hötzendorf (ab 1910 Freiherr Conrad von Hötzendorf, ab 1918 Graf Conrad von Hötzendorf, ab 1919 nur mehr Franz Conrad) wurde am 11. November 1852 in Penzing bei Wien geboren und stammte aus einer alten österreichischen Offiziers- und Beamtenfamilie.

Er besuchte ab Herbst 1863 die Hainburger Kadettenschule, ab Herbst 1867 wechselte er an die Theresianische Militärakademie nach Wiener Neustadt und wurde am 18. August 1871 als Leutnant zum Feldjäger-Bataillon 11 ausgemustert. 1874 bestand er die Aufnahmsprüfung an die Kriegsschule in Wien, 1876 beendete er seine Generalstabsausbildung. Nach einer Erstverwendung bei der 6. Kavalleriebrigade in Kascgaz wurde er dem Generalstab der 4. Infanterie-Truppendivision zugeteilt und nahm am Feldzug in Bosinien und Herzegowina teil. 1882 war er als Hauptmann an der Bekämpfung eines montenegrinischen Aufstandes in Süddalmatien beteiligt. Ende Oktober 1883 wurde er Stabschef der 11. Infanterie-Truppendivision in Lemberg. Dieser Posten begründete seinen Ruf als großer Innovator, indem er beispielsweise Manöver im Gelände statt Übungen nur am Paradeplatz durchsetzte.

1886 heiratete er in Lemberg seine Verlobte Vilma, eine Tochter des Geniedirektors August von Le Beau. Anzumerken ist, dass er nur mit Mühe die für Offiziere vorgeschriebene Heiratskaution aufbringen konnte. Das Paar hatte vier Söhne, die alle später den Offiziersberuf ergriffen. 1887 kehrte er mit seiner Familie nach Wien zurück und wurde im Büro für operative und besondere Generalstabsarbeiten eingeteilt, dessen Leitung er später auch übernahm. Ab September 1888 war er vier Jahre Taktiklehrer an der k.u.k. Kriegsschule in Wien. Er war dabei ein beliebter Lehrer und viele seiner Schüler waren ein Vierteljahrhundert später im Weltkrieg hohe und ihm oft ergebene Offiziere.

Im Oktober 1892 ließ er sich als Bataillonskommandant zum 93. Infanterie-Regiments nach Olmütz versetzen. Von Oktober 1895 bis April 1899 war er Kommandant des Infanterie-Regiments "Kaiser" Nr. 1 in Troppau. 1899 wurde er zum Generalmajor befördert und zum Kommandanten der 55. Infanteriebrigade in Triest ernannt. Dort schlug er einen Aufstand italienischer Hafenarbeiter mit Waffengewalt nieder und gewann dabei die Überzeugung, dass die italienischen Ansprüche auf das Trentino und Triest eine Austragung der Gegensätze unausweichlich machen würden. 1903 wurde er schließlich zum Feldmarschallleutnant befördert und mit der Führung der 8. Infanterie-Truppendivision in Innsbruck betraut.

Sowohl wegen seiner operativen Denkweise wie wegen seiner modernen, kriegsnahen Ausbildungsmethoden wurde er 1906 auf Vorschlag des Erzherzog-Thronfolgers Franz Ferdinand zum Chef des Generalstabes der gesamten bewaffneten Macht ernannt. Er war damit der operativ Verantwortliche für mögliche Kriegseinsätze des gemeinsamen Heeres und der Marine sowie der Landwehren beider Reichshälften. Conrad war ein vehementer Verfechter von Präventivkriegen, was den Kaiser 1911 sogar veranlasste, ihn kurzzeitig von seiner Funktion als Generalstabschef zu entbinden und zum Armeeinspektor zu degradieren. Er wurde aber Ende 1912 auf Betreiben des Thronfolgers wiedereingesetzt. Sofort ließ er detaillierte Operationspläne gegen alle potentiellen Gegner ausarbeiten.

Er war einer der Hauptbetreiber eines sofortigen Krieges gegen Serbien nach dem Attentat auf den Thronfolger. Nach der nur zögerlichen Kriegserklärung des Kaisers brachte er den Schwerpunkt der österreichisch-ungarischen Armee gegen Serbien in Stellung. Nach dem Eintritt Russlands in den Krieg musste er jedoch große Teile der Truppen nach Galizien verlegen, um einen möglichen russischen Angriff abzuwehren. Es gelang ihm nur mit massiver deutscher Unterstützung, die von Russland besetzten Teile Galiziens und der Bukowina zurückzuerobern, Serbien und Montenegro sowie Rumänien zu erobern und eine stabile Front gegen Italien zu organisieren. Trotz seiner oftmaligen Dispute mit dem Kaiser wurde Conrad Ende Juni 1915 zum Generaloberst und im November 2016 zum Feldmarschall ernannt.

Aufgrund seiner weitreichenden Kriegsziele und zunehmenden Entfremdung vom Kaiserhaus wurde er nach dem Tod von Kaiser Franz Joseph I. durch den neuen Kaiser im März 1917 seines Amtes enthoben. Auf Druck von Kaiser Karl I. übernahm er das Kommando über die Südwestfront. Nach dem Scheitern der Offensiven am Monte Grappa wurde er aber auch als Befehlshaber der Heeresgruppe in Tirol enthoben. Um diese Entscheidung nicht zu harsch wirken zu lassen, erhob ihn der Kaiser gleichzeitig in den Grafenstand und ernannte ihn ehrenhalber zum Obersten aller kaiserlichen Garden in Wien.

Die Jahre nach dem Krieg verbrachte Conrad in Wien und Innsbruck. Er arbeitete an Veröffentlichungen über sein Leben und versuchte sein Wirken zu rechtfertigen. Er starb am 25. August 1925 und wurde in einem pompösen Begräbnis in einem Ehrengrab am Hietzinger Friedhof beigesetzt, das 2013 von der Stadt Wien in ein historisches Grab umgewandelt wurde.

Quelle

https://de.wikipedia.org/wiki/Franz_Conrad_von_Hötzendorf